9) Analyse Autoproblematik

Da auf der einen Seite häufig von Hunden berichtet wird, die schnell fahrende Autos fixieren oder jagen, bzw. bei langsam fahrenden Autos in die Reifen beißen und auf der anderen Seite auch viele Hunde Angst vor motorisierten Fahrzeugen zeigen, werden diese Verhaltensweisen näher untersucht:

n = 62 Hunde (19,9% der Grundgesamtheit) mit mindestens einem der folgenden Probleme   
  - Angst vor Autos 19 = 30,6% der untersuchten Gruppe
  - Autos nachlaufen 27 = 43,5% der untersuchten Gruppe
  - Autos fixieren 25 = 40,3% der untersuchten Gruppe
  - Reifenbeißen 15 = 24,2% der untersuchten Gruppe
(z.T. Überschneidungen/Mehrfachnennungen, s.u.)

 

Herkunft der Hunde
(Vergleich Grundgesamtheit)
  ISDS
9
= 14,5 %
(16,0%)
  VDH
23
= 37,0%
(46,0%)
  ohne Papiere
22
= 35,5%
(29,7%)
  unbekannt
5
=    8,1%
(   5,8%)
  sonstige
3
=    4,8%
(   7,6%)
 

 

 Eltern
Haltung des Vaters
(Grundges.)
Haltung der Mutter
(Grundges.)
  - an Vieh
27 = 43,5%
(55,6%)
29 =46,8%
(52,4%)
  - im Sport
12 = 19,4%
(17,3%)
11 = 17,7%
(18,2%)
  - Ausstellung
14 = 22,6%
(23,0%)
11 = 17,7%
(17,6%)
  - Familienhund
19 = 30,6%
(26,5%)
20 = 32,3%
(35,3%)
  - nicht bekannt
13 = 21,0%
(16,9%)  
11 = 17,7%
(15,3%)

 

Lebensweg
I) Aufzuchtphase (58 Nennungen)
 
  ländlich
32
= 55,1% (55,8%)
  Dorf
20
= 34,5% (33,9%)
  Stadtrand
5
=   8,6% (   7,1%)
  Stadt
1
=   1,7% (   3,2%)
II) 2-6 Monate (57 Nennungen)    
  ländlich
23
= 40,4% (33,1%)
  Dorf
19
= 33,3% (37,6%)
  Stadtrand
13
= 22,8% (19,5%)
  Stadt
2
=   3,5% (   9,8%)
III) 6-12 Monate (57 Nennungen)  
  ländlich
19
= 33,3%

(30,6%)

  Dorf
22
= 38,6%   

(38,7%)

  Stadtrand
14
= 24,6%   (18,7%)
  Stadt
2
=   3,5% (10,8%)
IV) danach (51 Nennungen)  
  ländlich
14
= 27,5% (33,1%)
  Dorf
22
= 43,1% (38,7%)
  Stadtrand
13
=25,5% (18,7%)
  Stadt
2
=   3,9% (   9,5%)

Hütearbeit
   
  - täglich
4
=  6,5% (14,6%)
  - 3-4 mal pro Woche
5
=  8,1% (10,3%)
  - 1-2 mal pro Woche
5
=  8,1% (12,0%)
  - seltener
7
= 11,3% (11,3%)
  - nie
41
= 66,1% (51,8%)
 

Problemkombinationen :

44 (70,1%) Tiere haben nur ein einzelnes Problem mit Autos, davon:
  - nur Angst:
14
= 22,6%
  - nur Nachlaufen:
10
= 16,1%
  - nur Fixieren:
11
= 17,7%
  - nur Reifenbeißen:
9
= 14,5%
18 (29,9%) Tiere haben mehrere Probleme, davon:
  - Nachlaufen und Fixieren:
8
= 12,9%
  - Angst, Nachlaufen und Fixieren:
4
=   6,5%
  - Nachlaufen und Reifenbeißen:
3
=   4,8%
  - Nachlaufen, Fixieren und Reifenbeißen:
1
=   1,6%
  - Fix.+ Reifen:
1
=   1,6%
  - alle 4 Komponenten
1
=   1,6%

Zusammenfassung Autoproblem:

Das Autoproblem scheint insgesamt nicht so weit verbreitet zu sein, wie oft subjektiv vermutet. Deutlich mehr Hunde zeigen Jagen und Nachlaufen bei Wild als bei Fahrzeugen. In der Kategorie ‘Blickfixieren’ werden Autos erst an vierter Stelle nach ‘Spielzeug’, ‘Hunden’ und ‘fliegenden Insekten’ genannt. Wahrscheinlich wird dieses Problem aufgrund seiner Gefährlichkeit auf der einen und   seiner Ausgefallenheit auf der anderen Seite meist überbewertet.

Von den Hunden, die Probleme mit Autos haben, sind diejenigen ohne Papiere bzw. von unbekannter Herkunft gegenüber der Grundgesamtheit überrepräsentiert. Ähnliches gilt für die Haltung der Elterntiere, dort sind die Hunde, bei denen nichts über die Haltung der Eltern bekannt ist, ebenfalls stärker vertreten.

Bezüglich der Aufzuchtphase unterscheiden sich Hunde mit Autoproblemen kaum von der Grundgesamtheit. Allerdings sind bei den problematischen Hunden diejenigen überrepräsentiert, die im Alter zwischen 2 und 6 Monaten ländlich gehalten wurden. Hunde mit Autoproblem wurden bzw. werden in den Phasen ‚2-6 Monate’, ‚6-12 Monate’ und ‚älter’ seltener in der Stadt gehalten als es die Grundgesamtheit erwarten lässt.

In der Gruppe der problematischen Tiere sind diejenigen, die regelmäßig (täglich, 3-4x/Woche oder 1-2x/Woche) an Vieh trainiert oder gearbeitet werden, unterrepräsentiert. Hunde, die nie zur Hütearbeit eingesetzt werden, sind hier überrepräsentiert.