6) Angst- und Aggressionsverhalten

Die meisten Hunde verhalten sich unauffällig gegenüber fremden Personen und Hunden sowie gegenüber Autos. Auffallend ist jedoch der hohe Anteil an Tieren, die Angstreaktionen bei lauten Geräuschen zeigen. Viele Besitzer gaben weitere Geräusche außer den genannten an, die Angstverhalten auslösen. Aggressives Verhalten wird am häufigsten gegenüber fremden Hunden gezeigt.

Angstverhalten
Fremde
(n = 309)
Hunde
(n = 308)
Autos
(n = 306)
Gewitter
(n = 310)
Schuss
(n = 304)
Feuerwerk
(n = 302)
nie
77,7%
64,4%
93,8%
63,3%
55,1%
51,2%
selten
12,6%
20,1%
2,6%
4,8%
6,9%
5,6%
manchmal
5,2%
9,1%
2,0%
7,1%
7,2%
8,9%
sehr oft
1,6%
1,9%
1,3%
11,3%
13,4%
15,2%
ja (ohne Häufigkeit)
2,9%
4,5%
0,3%
13,5%
17,4%
19,1%
Gesamt:
22,3%
35,6%
6,2%
36,7%
44,9%
48,8%
 

Übersicht über weitere Ängste

In 10 Fällen wurden weitere Fahrzeuge als Angstauslöser genannt, 11 Hunde haben Angst vor Rasenmähern und Staubsaugern, 4 Hunde vor weiteren elektrischen Maschinen. 5 Hunde haben Angst vor lauten Stimmen, 1 Hund hat Angst vor Wind und 12 Hunde zeigen sich ängstlich bei anderen Geräuschen.                         

3 Hunde haben Angst vor Kindern, 3 weitere Hunde zeigen Angst vor Pferden. 1 Hund hat Angst vor Ziegen und bei 2 Hunden lösen Wesepen ängstliches Verhalten aus.

Fallende Gegenstände rufen bei 3 Hunden Angst hervor,   2 Hunde haben Angst vor Luftballons, 2 weitere vor Heißluftballons. 2 Hunde mögen keine Fliegenklatschen, 1 Hund hat Angst vor Regenschirmen. Stöcke und Besen lösen bei einem Hund Angst aus, 2 Hunde haben Angst vor Elektrozäunen. Gelbe Säcke ängstigen einen Hund, 1 Tier hat Angst vor Modellflugzeugen.

 

Geräuschempfindlichkeit

Eine erhöhte Geräuschempfindlichkeit entsteht beim Hund meist durch eine unzureichende Gewöhnung an Umweltreize während der Sozialisationsphase. Alles, was der Hund in dieser Zeit als ungefährlich kennen lernt, empfindet er auch später nicht als bedrohlich. Knapp 60% der untersuchten Hunde verbrachten die Aufzuchtphase in ländlicher Umgebung. Im Erwachsenenalter leben jedoch nur noch etwa ein Drittel der Hunde auf dem Land. Hunde, die erst nach der Sozialisation mit einer lauten, städtischen Umwelt konfrontiert werden, reagieren dann oft ängstlich. Die Geräuschempfindlichkeit von Hütehunden wird häufig auch dadurch erklärt, dass diese Hunde ein besonders empfindliches Gehör besitzen. Meist wird dies damit begründet, dass sie darauf gezüchtet wurden, Pfeifkommandos über weite Distanzen zu unterscheiden.

Aggressives Verhalten
Fremde

(n = 305)
Familie

(n = 309)
Hunde

(n = 305)
Hunde im
Haushalt
(n = 295)
nie
89,5%
94,8%
61,4%
90,5%
selten
6,2%
3,3%
15,4%
6,1%
manchmal
2,3%
0,3%
11,1%
1,0%
sehr oft
0,7%
0,3%
2,9%
0,3%
ja (ohne Häufigkeit)
1,3%
1,3%
9,2%
2,0%
Gesamt:
10,5%
5,2%
38,6%
9,5%